Andrea lässt sich scheiden
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Drama | AT 2024 | 93 min | FSK 6
R/B: Josef Hader
D: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Thomas Schubert
Andrea arbeitet als Polizistin in einem kleinen Ort mitten in Niederösterreich. Als sie beschließt, sich endlich von ihrem Mann Andy scheiden zu lassen und eine neue Stelle in St. Pölten anzutreten, zieht ihre Entscheidung die Missgunst des halben Dorfes nach sich. Wie kann sie sich nur von dem im Augen aller ach so tollen Andy scheiden lassen? Die Situation wird noch vertrackter, als eines Abends Andy betrunken vor ihr Auto läuft und dabei verstirbt. Weil Andrea ihren Job nicht verlieren will, beschließt sie, den Unfall zu verheimlichen. Umso überraschter ist sie, als plötzlich der Religionslehrer Franz behauptet, hinterm Steuer gesessen zu haben … filmstarts
Er ist der Thermomix des Komischen. Josef Hader beherrscht dieses Genre so grandios wie kaum ein anderer im deutschsprachigen Raum. ... Nach seinem gelungenen Regiedebüt „Wilde Maus“ folgt nun der nächste Streich als Regisseur, Koautor und Hauptdarsteller. Ein Verkehrsunfall hat dramatische Folgen der lakonisch komischen Art. Famos schrullige Figuren. Situationskomik vom Feinsten. Pointenreiche Dialoge. Schuld und Sühne in Niederösterreich. Gut. Besser. Hader! programmkino
Geliebte Köchin
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Drama, Historie, Romanze | FR 2023 | 136 min | FSK 6
R/B: Tran Anh Hung
D: Juliette Binoche, Benoît Magimel, Emmanuel Salinger
Der Film entführt in einen paradiesisch anmutenden Zustand – ein verlorener, trügerischer, wie sich später herausstellt: Durch die Fenster scheint goldenes Sonnenlicht, im Garten erntet man Gemüse, ein Pfau ruft aus der Ferne. Alltag auf einem prächtigen französischen Landgut im 19. Jahrhundert. Die Köchin Eugénie arbeitet hier seit mehreren Jahren. Gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten Dodin, dem „Napoleon der Kochkunst“, beglückt sie selbst die anspruchsvollsten Genießer*innen mit schmackhaften Gerichten. Nur die Liebe, die zwischen Dodin und Eugénie in der Luft zu liegen scheint, steht auf unsicheren Füßen. Ist sie womöglich nur einseitiger Natur? filmstarts
Mit „Geliebte Köchin“ kommt der vielleicht kulinarischste Film aller Zeiten in die Kinos: außergewöhnlich geschmackvoll, üppig und appetitanregend in seiner Bildsprache, und zusätzlich geht es auch inhaltlich um die Essenz der Kulinarik – ums Kochen, ums Essen, um den Genuss und um die Liebe. Ganz großes Koch-Kino also mit der wunderbaren Juliette Binoche in der Hauptrolle. programmkino
The Holdovers
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Komödie, Drama | USA 2023 | 134 min | FSK 12
R: Alexander Payne
D: Paul Giamatti, Da’vine Joy Randolph, Dominic Sessa
Niemand mag den Lehrer Paul Hunham – weder seine Schüler, noch seine Kollegen, noch der Schulleiter. Alle finden seine Aufgeblasenheit und Starrheit nervtötend. Da er keine Familie hat und in den Weihnachtsferien 1970 nirgendwo hingehen kann, bleibt Paul trotzdem in der Schule, um die Schüler zu beaufsichtigen, die nicht nach Hause fahren können. Nach ein paar Tagen ist nur noch ein Schüler übrig, ein 15-Jähriger namens Angus, ein guter Schüler, der wegen seines schlechten Benehmens jedoch immer von der Schule zu fliegen droht. Zu Paul und Angus gesellt sich die Chefköchin Mary – eine afroamerikanische Frau, die sich um die Söhne von Privilegierten kümmert und deren eigener Sohn kürzlich im Vietnamkrieg gefallen ist. Diese drei sehr unterschiedlichen Schiffbrüchigen bilden eine unwahrscheinliche Weihnachtsfamilie, die während zwei sehr verschneiten Wochen in Neuengland komische Missgeschicke erlebt.
... Ein streckenweise nachdenklicher, dann wieder herrlich leichter Wohlfühlfilm mit einem brillant harmonierenden Hauptdarsteller*innen-Trio. filmstarts
Evil does not exist
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Abenteuer, Familie | DE 2023 | 103 min | FSK 12
R/B: Ryūsuke Hamaguchi
D: Hitoshi Omika, Ryo Nishikawa, Ayaka Shibutani
Takumi und seine Tochter Hana leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Wie Generationen vor ihnen führen sie ein bescheidenes Leben im Einklang mit der Natur. Eines Tages erfahren die Dorfbewohner von einem Plan, in der Nähe von Takumis Haus einen Glampingplatz zu errichten, der Stadtbewohnern eine komfortable „Flucht" in die Natur ermöglicht. Als zwei Firmenvertreter aus Tokio im Dorf eintreffen, wird klar, dass das Projekt negative Auswirkungen auf die örtliche Wasserversorgung haben wird, was zu Unruhen führt. Die Pläne der Agentur gefährden sowohl das ökologische Gleichgewicht der Hochebene als auch die Lebensweise der Dorfbewohner – mit Folgen, die Takumis Leben nachhaltig beeinflussen. filmstarts
Um die zerstörerische Beziehung zwischen Mensch und Natur ging es schon in vielen Filmen. Nun macht sich der japanische Oscar-Preisträger Ryusuke Hamaguchi („Drive My Car“) daran, diesen Grundkonflikt des Menschseins erneut auszuloten. Er packt ihn in ein absichtsvoll inszeniertes, naturverbundenes Gesellschaftsdrama, in dem es um die Balance der gegensätzlichen Lebensstile und Lebensräume geht ... programmkino
The Zone of Interest
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Drama | USA, GB, PL 2023 | 105 min | FSK 12
R/B: Jonathan Glazer || D: Christian Friedel, Sandra Hüller, Johann Karthaus
Hedwig Höß heißt ihre Mutter willkommen. Es ist deren erster Besuch in der Villa, in der Hedwig zusammen mit ihren Kindern und ihrem Mann Rudolf lebt. Die Sonne scheint, der Garten ist gepflegt, die Blumen blühen, Gemüse und Kräuter gedeihen, die Kinder planschen im Wasser. Die Familie Höß scheint in einer Bilderbuchidylle zu leben. Nur abseits der Grundstücksmauern wird klar, dass hier – am Rande des Vernichtungslagers Auschwitz – die Hölle auf Erden und SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß der Teufel persönlich ist …
Ein Film wie eine einzige Aneinanderreihung von Schlägen in die Magengrube! Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob die von Hannah Arendt titulierte „Banalität des Bösen“ nicht von einer einst profunden Erkenntnis inzwischen in die Kategorie eines ausgelutschten Allgemeinplatzes abgerutscht ist. Aber wenn man sie konzeptionell derart brillant wie konsequent ausbuchstabiert wie Jonathan Glazer in „The Zone Of Interest“, dann fährt sie einem trotzdem noch immer direkt und diesmal ganz besonders tief ins Mark. filmstarts
Am 10.3., 11 Uhr, Film + Gespräch mit Dr. Axel Doßmann (Uni Jena), Prof. Dr. Dr. Patrick Rössler (Uni Erfurt) und PD Dr. Annegret Schüle (Topf & Söhne)
Es sind die kleinen Dinge
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Komödie | FR 2023 | 90 min | FSK n.k.A.
R/B: Mélanie Auffret
D: Michel Blanc, Julia Piaton, Lionel Abelanski
Émile Menoux ist Analphabet. Seitdem sein Bruder gestorben ist, hat er niemanden, der ihm bei den täglichen Aufgaben hilft. Also beschließt der 60-Jährige, noch mal die Schulbank zu drücken und Lesen und Schreiben zu lernen. Wird ihn die Klasse akzeptieren? filmstarts
Mit ihren Verpflichtungen als Lehrerin und Bürgermeisterin einer 400-Seelen-Gemeinde im Herzen der Bretagne ist Alice voll ausgelastet. Als ausgerechnet der eigenwillige Émile beschließt, mit 65 Jahren noch lesen und schreiben zu lernen und sich in Alices Klasse setzt, ist sie mehr als gefordert. Doch es kommt noch schlimmer: Mit einem Mal steht ihre Schule vor der Schließung und Alice sieht das gesamte Dorfleben bedroht. Jetzt ist guter Rat teuer. Doch schnell wird klar, was sich alles bewegen lässt, wenn Alice und die Dorfbewohner gemeinsam an einem Strang ziehen – und ein paar überaus pfiffige Einfälle haben … verleih
Kleine schmutzige Briefe
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Tragikomödie | GB, FR 2023 | 101 min | FSK 12
R: Thea Sharrock
D: Olivia Colman, Jessie Buckley, Anjana Vasan
Mehr als den Heimatort – das beschauliche Küstenstädtchen Littlehampton im Süden Englands – haben Rose Gooding und Edith Swan nicht gemeinsam. Rose sprudelt über vor Lebensfreude, die konservative Edith hingegen lebt in ständiger Gottesfurcht. Deshalb hat sie auch sofort die quirlige Rose im Verdacht, als in Littlehampton aus irgend einem zunächst unerfindlichen Grund mehrere Einwohner provokante Briefe in anstößigem Ton und dreisten Anschuldigungen geschickt bekommen. Selbst die daraufhin eingeschalteten Ermittler von Scotland Yard haben Rose im Verdacht. Für die droht daraufhin eine Welt zusammenzubrechen, denn plötzlich wird ihr Sorgerecht für ihre Tochter infrage gestellt. Derweil nimmt die Flut an komischen Briefen einfach kein Ende. Die Polizistin Gladys Moss will deshalb noch einmal genauer hinschauen und kommt zu dem Schluss, dass Rose vielleicht gar nicht hinter den Briefen steckt ...
... Schon bald geht es ... um mehr, nämlich um eine heuchlerische, autoritätshörige Gesellschaft, in der das Vorurteil wichtiger ist als das Urteil. filmstarts
Rosa und der Steintroll
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Animation, Familie | DK 2023 | 75 min | FSK 0
R: Karla Nor Holmbäck
Die kleine Blumenfee Rosa hat in ihrem ganzen Leben noch nie ihren Rosenstrauch verlassen. Entsprechend einsam ist sie auch und wünscht sich nichts sehnlicher als einen Freund. Als plötzlich der Schmetterling Silk auftaucht, scheint Rosas Wunsch endlich in Erfüllung zu gehen – also wenn sie sich trauen und ihren Rosenstrauch einmal verlassen würde. Die Entscheidung wird ihr schließlich abgenommen, als Silk von einem bösen Steintroll entführt wird. Denn für Rosa ist klar: Sie will Silk retten. filmstarts
... Die Welt wirkt durch die vielen verschiedenen Tiere und fantasiereichen Unterkünfte sehr lebendig und detailreich. Wir finden besonders die Fliege, die Rosa und Silk durch eines ihrer Abenteuer begleitet, sowie den verpeilten weisen Uhu und seinen kleinen Freund Dunder, den Pilztroll, sympathisch. Die magische Welt wird noch durch passende Tier- und Umweltgeräusche untermalt. Jugendfilmjury
Mo & Friese entdecken die Welt – Kurzfilme
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Sechs internationale Kurzfilme laden uns auf eine Reise in animierte Spielzeugländer, auf spannende Planeten und zu tanzenden Wäldern ein. Anscheinend wird überall und zu jeder Zeit gelacht, gestaunt und nachgedacht. Wir begleiten Vogel und Eichhörnchen dabei, wie sie ihr Revier verteidigen, ein mutiges Mädchen, das sich ihre eigene Zauberwelt gestaltet und treffen Willi, der uns auf seinen persönlichen Planeten mitnimmt. Wo sonst tragen Bäume Schuhe und können Muscheln die Zeit zurückdrehen? Seid gespannt und lasst euch überraschen!
Der kleine Vogel und das Eichhörnchen
R: Lena von Döhren | CH 2014 | 4 min | Animationsfilm
Planet Willi
R: Sören Wendt | DE 2015 | 10 min | Animationsfilm
Willi gibt es wirklich
R: Matthias Wittkuhn | DE 2015 | 5 min | Dokumentarfilm
Pawo
R: Antje Heyn | DE 2015 | 7 min | Animationsfilm
Tzdafa – Eine Muschel
R: Maya Tiberman | IL 2013 | 7 min | Experimentalfilm
One, Two, Tree
R: Yulia Aronova | FR 2015 | 7 min | Animationsfilm
Schleimkeim – Otze und die DDR von unten
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Dokumentation | DE 2023 | 96 min | FSK n.k.A.
R/B: Jan Heck
Schleimkeim – eine Punkband, die die Subkultur in der DDR verwirklichte. Diese Band der 80er- und frühen 90er-Jahre war bunt, laut und vor allem: sie beugte sich nicht dem System. Damit beschäftigte sich Regisseur Jan Heck, als er den Werdegang der Band von ihrem Aufblühen bis zu ihrem Ende filmisch nachvollzog. Mit dem Fokus auf Frontmann Dieter „Otze“ Ehrlich durchschreitet der Film mehrere Bedeutungsebenen, wie es war, eine Punkband innerhalb der DDR, während und nach dem Mauerfall, zu sein. Durch Zeitdokumente und Interviews mit verbliebenen Bandmitgliedern und Angehörigen entsteht eine dokumentarische Collage, welche Musik erfahrbar und den Preis der Freiheit sichtbar macht. kinozeit