
Was man von hier aus sehen kann
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Drama | DE 2022 | 109 min | FSK 12
R/B: Aron Lehmann
D: Corinna Harfouch, Luna Wedler, Karl Markovics
In einem abgelegenen Dorf im Westerwald scheinen die Uhren noch etwas anders zu ticken. Die 22-jährige Luise ist hier bei ihrer Großmutter Selma aufgewachsen. Die Dorfbewohner zeichnen sich durch ihre skurrilen Eigenarten aus. Luises Mutter, die Blumenladenbesitzerin Astrid, führt eine Affäre mit dem Eisverkäufer Alberto. Die abergläubische Elsbeth beherbergt buddhistische Mönche in ihrem Haus, während der Optiker mit seinen Gefühlen für Oma Selma und den Stimmen in seinem Kopf zu kämpfen hat. Doch Selma hat eine ganz besondere Gabe. Immer, wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt am nächsten Tag jemand im Ort, Luises Großmutter kann also den Tod voraussehen. Als ihr nach einer Weile wieder ein Okapi im Traum erscheint, ist das gesamte Dorf gebannt. Hastig werden letzte Vorbereitungen getroffen, Geheimnisse enthüllt, Geständnisse gemacht und einander die Liebe erklärt.
Basierend auf den gleichnamigen Roman von Mariana Leky
In der Vorauswahl zum Europäischen Filmpreis 2022

Tausend Zeilen
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Drama | DE 2021 | 89 min | FSK 12
R: Michael Bully Herbig
D: Elyas M'Barek, Jonas Nay, Michael Ostrowski
Starreporter Lars Bogenius ist ein angesehener Journalist und weiß, wie er seine Leser und Kritiker mit emotionalen Reportagen begeistert. Gefühlvoll, realistisch und bewegend: Sein Stil verspricht ihm regelmäßig die begehrtesten Preise der Branche zu gewinnen. Auch sein Verlagshaus ist dem außergewöhnlichen Journalisten dankbar, denn die Zahlen des Blattes sinken und werden unter anderem durch Bogenius' Reportagen aufgefangen. Alles klingt zu gut, um wahr zu sein – findet zumindest der freie Journalist Juan Romero, der sich der Ungereimtheiten annimmt und tiefer hinter die Recherchen und Reportagen von Bogenius blickt. Ein gefährlicher Plan, der mit zahlreichen Widerständen aufwartet. Doch was er entdeckt, entpuppt sich als der größte Journalismus-Skandal Deutschlands.
Basiert auf dem Buch „Tausend Zeilen Lüge“ von Juan Moreno, in dem er die Machenschaften des Spiegel-Reporters Claas Relotius aufdeckte. filmstarts

Belle & Sebastian – ein Sommer voller Abenteuer
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Abenteuer, Familie | FR 2021 | 97 min | FSK 6
R: Pierre Coré
D: Michèle Laroque, Robinson Mensah-Rouanet, Alice David
Der zehnjährige Sebastian verbringt seine Ferien widerwillig in den Bergen bei seiner Großmutter und seiner Tante. Er soll in der Schäferei mithelfen, nichts Aufregendes für einen Stadtjungen wie ihn. Aber er hat nicht mit der Begegnung mit der riesigen schneeweißen Berghündin Belle gerechnet, die von ihrem Besitzer schlecht behandelt wird. Es dauert nicht lange, bis aus den beiden ein unzertrennliches Gespann wird. Sebastian ist bereit, alles zu tun, um weiteres Unrecht zu verhindern und seine neue Freundin zu beschützen, und erlebt den vielleicht verrücktesten, aber auch schönsten Sommer seines Lebens.
„Belle & Sebastian“ ist der „Spider-Man“ der Kinderliteratur – und bekommt nur fünf Jahre nach dem letzten Film der Reihe eine Neuverfilmung spendiert. Die großen Emotionen zwischen Kind und Tier vor fantastischer Naturkulisse funktionieren aber auch in der wiederholten Neuauflage des offenbar unkaputtbaren Klassikers einmal mehr. filmstarts

Close
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Drama | BE, FR, NL 2022 | 104 min | FSK 12
R/B: Lukas Dhont
D: Eden Dambrine, Gustav De Waele, Emilie Dequenne
Leo und Remi kennen sich schon immer und sind die besten Freunde. Praktisch jeden wachen Moment verbringen sie zusammen, toben über die Felder, erfinden Geschichten, übernachten mal bei den Eltern des einen, mal des anderen Jungen. Doch nun kommen sie in die Mittelschule, werden mit neuen Kindern konfrontiert, die ihre enge Freundschaft irritiert. „Seid ihr zusammen?“, fragt ein Mädchen unschuldig. Aber dieser Satz verändert alles. Zum ersten Mal wird Leo mit einer Gruppe konfrontiert, die seine Freundschaft zu Remi als etwas anderes wahrnimmt, als was sie jahrelang war. Zunehmend gehemmt distanziert sich Leo immer mehr von Remi, der nicht versteht, warum sich sein Freund von ihm abwendet. Und dann kommt es zur Katastrophe … filmstarts
Cannes 2022: Großer Preis der Jury

Der Geschmack der kleinen Dinge
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Tragikomödie | FR/JP 2022 | 105 min | FSK 6
R: Slony Sow
D: Gérard Depardieu, Pierre Richard, Sandrine Bonnaire
Gabriel Carvin, ein Sternekoch aus Saumur, wird von einem Restaurantkritiker mit seinem dritten Crystal-Stern ausgezeichnet. Noch am selben Abend verlässt ihn seine Frau Louise. Diese brutale Trennung löst eine Familienkrise aus. Gabriel trifft das Übermaß mitten ins Herz. Der hyperaktive Mann erleidet einen Herzinfarkt und muss nun weit weg von seinen Kochtöpfen leben. Diese heilsame Pause wird es ihm vielleicht ermöglichen, eine neue Leidenschaft zu finden. Um auf andere Gedanken zu kommen, reist er nach Japan, wo er die einfachen Freuden der Freundschaft wieder aufleben lässt und versucht, die Geheimnisse von Umami, der fünften Geschmacksrichtung des Gaumens, zu ergründen. filmstarts
Bei diesem Komödien-Menü macht sich ein frustrierter, französischer Sterne-koch auf die Suche nach dem Geheimnis von Umami, jener mysteriösen fünften Geschmacksnote aus Fernost. Ganz nebenbei entdeckt der verlassene Familienvater, wie schön das Leben sein kann, wenn man sich an kleinen Dingen erfreut. Serviert wird dieses Soufflé von einem Depardieu in Bestform. Als Sahnehäubchen gibt es ein Wiedersehen mit dem Kult-Mimen Pierre Richard. Eine cineastische Delikatesse: Bon appétit! programmkino

The Banshees of Inisherin
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Drama | IE, USA 2022 | 114 min | FSK 16
R/B: Martin McDonagh
D: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Kerry Condon
Pádraic Súilleabháin ist eine gutherzige, treue Seele, aber nicht besonders helle. Er lebt im Jahre 1923 auf Inisherin, einer kleinen Insel vor der irischen Westküste in der Galwaybucht. Jeden Tag um Punkt 14 Uhr bricht er auf, um seinen besten Freund Colm Doherty bei ihm Zuhause abzuholen, um den restlichen Tag mit ein paar Pints und Gesprächen über Nichtigkeiten im örtlichen Pub zu verbringen. Aber dieses Mal öffnet Colm die Tür nicht. Kurze Zeit darauf eröffnet Colm seinem (ehemaligen) besten Freund, dass er, ohne dass es dafür einen wirklich konkreten Anlass gäbe, einfach nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Und er geht sogar noch einen Schritt weiter: Wenn Pádraic ihn trotzdem anspricht und in irgendeiner Form bedrängt, wolle er sich in Zukunft jedes Mal selbst einen Finger abschneiden, bis er seine geliebte Geige irgendwann gar nicht mehr spielen kann ...
Eine bitterböse, von einem grandiosen Cast getragene Allegorie auf den Irischen Bürgerkrieg – und zugleich eine stoisch-schwarzhumorige Komödie, wie sie so wohl wirklich nur die Iren zustande bringen können. filmstarts
Golden Globe 23: Bester Film (Komödie), Bester Darsteller, Bestes Drehbuch

Aus meiner Haut
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Biografie, Drama | USA 2022 | 151 min | FSK 12
R/B: Steven Spielberg
D: Gabriel LaBelle, Michelle Williams, Paul Dano
Als der kleine Sammy Fabelman von seinen Eltern Burt und Mitzi das erste Mal ins Kino mitgenommen wird, hinterlässt dies einen bleibenden Eindruck. Die Bilder verängstigen wie faszinieren ihn. Eine eigene Kamera hilft ihm dabei, die Eindrücke zu verarbeiten. Jahre später ist Sammy ein Teenager, der kaum mehr von seiner Kamera zu trennen ist. Zur Freude seiner selbst künstlerisch tätigen Mutter und mit Mitwirkung seiner drei kleinen Schwestern dreht er immer mehr Filme, die bald immer größer werden und die ganze lokale Pfadfindergruppe involvieren. Doch durch die Kameralinse wird er auch auf die Probleme aufmerksam, die zwischen seinen Eltern schwelen. Als die Familie aufgrund eines neues Jobs des Vaters erneut umziehen muss, scheinen diese kaum mehr unterdrückbar.
Wer schon immer wissen wollte, woher Steven Spielberg seine Inspiration nimmt, bekommt nun Antworten vom Meister persönlich: „Die Fabelmans“ ist als nostalgischer Liebesbrief ans Kino und autofiktionale Familienchronik der mit Abstand intimste Film der Regielegende – und zugleich auch einer seiner besten. filmstarts

Maigret
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Krimi | FR 2022 | 88 min | FSK 12
R: Patrice Leconte
D: Gérard Depardieu, Jade Labeste, Mélanie Bernier
Paris in den 50er Jahren: Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Die Identität der geheimnisvollen Dame im eleganten Abendkleid wirft einige Fragen auf. Kommissar Maigret nimmt sich dem Fall an. Das Rätsel um die unbekannte Tote, die niemand zu vermissen oder überhaupt zu kennen scheint, führt den schwermütigen Kommissar durch das nächtliche Paris und bald schon findet er eine erste Spur in der Kunstszene der Stadt. Doch die Ermittlungen hinterlassen beim einsamen Maigret Spuren: Je näher er der Aufklärung des Verbrechens kommt, desto mehr wird er an ein schmerzhaftes Kapitel seiner eigenen Vergangenheit erinnert.
... Gerard Depardieu ist mit seinen 73 Jahren zwar viel älter als die meisten seiner Vorgänger, aber er reichert die ohnehin sehr einfühlsame Figur so noch mit einer lebensklugen Melancholie an, die tatsächlich zu Herzen geht. filmstarts

Der Fuchs
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Biografie, Drama, Historie | DE, AT 2022 | 118 min | FSK 12
R/B: Adrian Goiginger
D: Simon Morzé, Marko Kerezovic, Joseph Stoisits
Mitte der 1920er-Jahre übergibt die österreichische Familie Streitberger ihren jüngsten Sohn Franz an einen Großbauern. Er soll sie mit harter Arbeit auf dem Gut des Großbauern unterstützen. Als er volljährig wird, entscheidet er jedoch, dass es genug ist und kündigt. Er ist auch nach so vielen Jahren noch wütend und enttäuscht darüber, dass man ihn einfach in die Knechtschaft gezwungen hat, als er noch so jung war und schließt sich auf der Suche nach einer neuen Arbeit dem Bundesheer an. Doch der sensible Franz bleibt lieber für sich und kommt damit gar nicht gut bei den anderen Soldaten an. 1940 soll die Kompanie den Angriff auf Frankreich starten. Doch Franz findet zufällig einen verletzten Fuchswelpen und nimmt sich ihm an. Er pflegt den jungen Fuchs gesund und entdeckt, dass er Gefühle in ihm auslöst, die er vor langer Zeit so tief in sich verschlossen hatte. filmstarts
Regisseur Adrian Goiginger hat die wahre Geschichte seines Urgroßvaters verfilmt.

Irgendwann werden wir uns alles erzählen
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Drama, Romanze | DE 2023 | 133 min | FSK 16
R/B: Emily Atef
D: Marlene Burow, Felix Kramer, Cedric Eich
Die Mauer ist gefallen und eine neue Ära beginnt. Inmitten dieser Umbruchzeit steht die verträumte Maria kurz vor ihrem 17. Geburtstag und wohnt zusammen mit Johannes auf dem Hof seiner Eltern. Zwar beteiligt sie sich an der Hofarbeit, ihre große Leidenschaft gilt jedoch der Literatur. Als sie eines Tages dem 40-Jahre alten Nachbarn Henner über den Weg läuft, ist dies der Beginn einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte. Da er eine dunkle Vergangenheit hat, von der niemand etwas ahnt, umgibt ihm stets eine gewisse Tragik. Unterdessen weiß Maria nicht, wo ihr der Kopf steht und so erstrickt sich ein ganz besonderer Sommer für die heranreifende Frau.
Emily Atef verfilmt mit „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ einen Nachwende-Roman und evoziert dabei durchaus erfolgreich die unbestimmte Atmosphäre jener Zeit. filmstarts

Roter Himmel
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Drama | DE 2023 | 102 min | FSK 12
R: Christian Petzold
D: Thomas Schubert, Paula Beer, Langston Uibel
Während eines heißen Sommers kommen vier junge Freunde in einem abgelegenen idyllischen Ferienhaus an der Ostsee zusammen. Nachdem sie sich eingerichtet haben und einen unvergesslichen Urlaub planen, kommt plötzlich alles anders. Die schöne gemeinsame Zeit ist nicht auf Dauer, da wütende Waldbrände um sie herum eintreten, die schnell außer Kontrolle geraten. Nach und nach werden sie von den Flammen eingekesselt, was eine Flucht unmöglich macht. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Innerhalb des Hauses kommen sich die Menschen ebenfalls näher. Ihre Leidenschaft und Liebe zueinander können die Angst und Zweifel eine lange Zeit aufhalten, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. So gehen die scheinbar letzten Stunden ihres Lebens ins Land, bis die unaufhaltsamen Flammenwände das Feriendomizil erreichen und der Tod vor der Tür steht.
Christian Petzold ist einmal mehr ein faszinierender Film gelungen – der dazu so unterhaltsam und bewegend ist wie kaum ein anderes seiner Werke. filmstarts
Berlinale 23: Großer Preis der Jury

Der vermessene Mensch
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Drama, Historie | DE 2023 | 116 min | FSK 12
R/B: Lars Kraume
D: Leonard Scheicher, Girley Charlene Jazama, Peter Simonischek
Das deutsche Kaiserreich kämpft gegen die Herero und Nama. Der deutsche Ethnologe Alexander Hoffmann sticht aus der Masse der Aufständischen heraus: Er hat eine Obsession für eine Herero-Frau entwickelt. Die Dolmetscherin Kezia Kambazembi geht ihm nicht mehr aus dem Kopf, nachdem sie im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung” nach Berlin gereist war. Hoffmanns Interesse an den Herero und Nama ist größer als je zuvor und seine Ansichten widersprechen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Als es kurz darauf zum Krieg der Herero und Nama in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ mit den deutschen Besatzern kommt, reist er im Schutz der Armee durchs Land, um Artefakte für das Berliner Völkerkundemuseum zu sammeln und Kezia zu suchen. Doch als er einwilligt, zum Zwecke der Forschung Skelette von toten Herero an seine Universität zu schicken, überschreitet er moralische Grenzen. filmstarts
Am Sonntag, 23.4., im Anschluss an den Film Diskussion mit Israel Kaunatjike, inoffizieller Sprecher der Herero in Deutschland.
In Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle Koloniales Erbe in Thüringen. Gefördert durch die Heinrich-Böll-Stiftung.

Der Gymnasiast
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Drama | FR 2022 | 123 min | FSK 16
R/B: Christophe Honoré
D: Paul Kircher, Vincent Lacoste, Juliette Binoche
Lucas ist 17 Jahre alt, als seine Jugend nach dem plötzlichen Tod seines Vaters zerbricht. Mit Hilfe seines Bruders Quentin, der als Künstler nach Paris gegangen ist, und seiner Mutter, mit der er nun allein in der Vorstadt lebt, muss Lucas lernen, mit dem Verlust und seiner Trauer umzugehen. Nachdem die Vorbereitungen für die Beerdigung abgeschlossen sind, folgt Lucas seinem Bruder nach Paris, wo er für eine Zeit lang in dessen WG unterkommt und sich mehr und mehr für seinen Mitbewohner Lilio (Erwan Kepoa Fale) interessiert. Kann Lucas in der Liebe neue Hoffnung schöpfen und seinem selbstzerstörerischen Verhalten entkommen?
Christophe Honoré bleibt sich treu und zeigt in „Der Gymnasiast“ Trauerarbeit als spezifische Teenagererfahrung – sprich als emotionales Durcheinander, in der sich die gleichzeitigen Empfindungen, die der Tod des Vaters und der Aufbruch ins eigene Leben auslösen, auf komplex-spannende Weise überlagern. filmstarts

Acht Geschwister
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Dokumentation | DE 2023 | 90 min | FSK 6
R/B: Christoph Weinert
Acht Geschwister ist ein Film über zwei Schwestern und sechs Brüder, die zwischen 1933 und 1943 geboren und auf einem Bauernhof in einem kleinen Ort in Hinterpommern aufgewachsen sind. Arno, Ewald, Johannes, Anita, Heinz, Waldemar, Edith und Werner. Sechs Brüder und zwei Schwestern. Bei ihren unterschiedlichen Biografien aber merkt man sofort: Es ist die Geschichte einer Familie. Ein Film über Geschwisterliebe und über das Leben einer zehnköpfigen Familie mit all ihren Licht- und Schattenseiten. Der Film versteht sich auch als eine Hommage an das Geschwisterleben. Für viele Menschen ist die längste Beziehung in ihrem Leben die zu ihren Geschwistern. Sie sind da, oft schon bevor sie überhaupt denken können – ob sie es wollen oder nicht. In der Kindheit Geschwister zu haben, ist eine intensive Erfahrung, die auch weit darüber hinaus prägt. Mit den miteinander verflochtenen Lebenswegen wird nicht nur die Geschichte der acht Geschwister erzählt und deren gemeinsamer Flucht mit den Eltern, sondern auch ein Stück jüngerer deutscher Geschichte, als die Geschwister während des Kalten Krieges durch die innerdeutsche Grenze über 40 Jahre getrennt waren ... verleih

Sisi & Ich
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Drama, Historie, Biografie, | DE, CH, AT 2023 | 132 min | FSK 12
R/B: Frauke Finsterwalder
D: Sandra Hüller, Susanne Wolff, Stefan Kurt
Gräfin Irma folgt als Hofdame Kaiserin Sisi nach Griechenland, wo sie fern vom strengen und einengenden österreichischen Hof und nur umgeben von adligen Frauen nach Freiheit von den Erwartungen ihrer Familie strebt. Irma ist fasziniert von der außergewöhnlichen Frau und ihren modernen Ideen. Sie wird schnell ihre Vertraute und sehnt sich bald schon nach mehr Zuneigung von der Kaiserin, als es die Sitten der Zeit den beiden Frauen erlaubt. Die sorglose Zeit am Mittelmeer muss unweigerlich enden, als klar wird, dass Sisi nicht auf Dauer vor ihrer Verantwortung fliehen kann.
Zwischen derber Komödie und furchtlos drastischem Drama gelingt Frauke Finsterwalder eine ebenso eigenwillige wie brillante Neuinterpretation des ewigen Sisi-Mythos. filmstarts

Broker – Familie gesucht
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Drama | KR 2022 | 129 min | FSK 12
R/B: Hirokazu Kore-edad
D: Song Kang-Ho, Dong-won Gang, Doona Bae
In einer regnerischen Nacht lässt die junge Mutter So-young ihr Neugeborenes in einer Babyklappe zurück. Es gelangt in die Hände von Sang-hyun und Dong-soo, die sich ein raffiniertes Geschäftsmodell ausgedacht haben: Sie verkaufen verlassene Babys an wohlhabende Paare, wenn diese das Herz am rechten Fleck haben. Dort winkt ihnen schließlich eine viel bessere Zukunft als im Waisenhaus! Und warum sollten die beiden cleveren Überlebenskünstler bei so viel Menschlichkeit nicht ein wenig mitverdienen? Doch So-young kommt unerwartet zurück und will bei der Suche nach Adoptiveltern für ihr Kind ein Wörtchen mitreden. In einem klapprigen Mini-Van begibt sich die ungleiche Truppe auf eine herrlich chaotische Odyssee durch Südkorea, um die beste Familie für das Baby zu finden. Und stellt dabei fest, was für ein Glück es sein kann, eine Familie zu sein – egal wie sie sich zusammensetzt. filmstarts

Sick of Myself
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Komödie, Thriller | NO 2022 | 98 min | FSK 12
R/B: Kristoffer Borgli
D: Kristine Kujath Thorp, Eirik Sæther, Fanny Vaager
Signe und Thomas führen eine ungesunde, konkurrierende Beziehung, die eine bösartige Wendung nimmt, als Thomas plötzlich den Durchbruch als zeitgenössischer Künstler schafft. Daraufhin versucht Signe verzweifelt, ihren Status wiederzuerlangen, indem sie sich eine neue Identität zulegt, um Aufmerksamkeit und Sympathie zu erregen. filmstarts
Eine Non RomCom – eine unromantische romantische Komödie. Mit seinem Kinodebüt sorgte Borgli in Cannes für ordentlich Furore. Die boshafte, manchmal zynische Geschichte von der jungen, hübschen Signe, die ihr Äußeres zerstört, um Beachtung zu finden, ist nicht nur eine weitere gelungene skandinavische Komödie mit Horrortouch und einem nicht immer angenehmen Humor, die manchmal an Ruben Östlund erinnert, sondern auch eine durchaus ernsthafte Geschichte. Da geht es zentral um den Narzissmus als zeittypische Erscheinung und um die Grenzen zwischen Originalität, Selbstverliebtheit und Persönlichkeitsstörung. Borgli pikt mit dem Zeigefinger direkt dorthin, wo es wehtut oder wo es kitzelt, und das auch noch manchmal gleichzeitig. Dabei teilt er ordentlich in alle möglichen Richtungen aus. programmkino

Die Eiche – Mein Zuhause
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Dokumentation, Abenteuer, Familie | FR 2021 | 80 min | FSK 0
R/B: Michel Seydoux, Laurent Charbonnier
Es war einmal die Geschichte einer 210 Jahre alten Eiche, die zu einer Säule in ihrem Königreich wurde. Dieser Dokumentarfilm von Michel Seydoux und Laurent Charbonnier versammelt eine außergewöhnliche Besetzung: Eichhörnchen, Eichelhäher, Ameisen, Feldmäuse ... diese vibrierende, summende und wunderbare kleine Welt besiegelt ihr Schicksal um diesen majestätischen Baum, der sie aufnimmt, ernährt und von seinen Wurzeln bis zur Spitze schützt. Eine poetische Ode an das Leben, in der die Natur allein zum Ausdruck kommt.
Zwar nicht ganz frei von künstlichen Inszenierungen, aber dafür komplett ohne Kommentar lassen die Regisseure Laurent Charbonnier und Michel Seydoux ihre spektakulären Bilder für sich sprechen. Nach diesem Film sieht man den mitteleuropäischen Wald garantiert mit ganz anderen (und im besten Fall sehr viel offeneren) Augen für das Außergewöhnlich im (vermeintlich) Alltäglichen. filmstarts

Kurzfilme für Kinder
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DAS BRÜDERLEIN
R: Assen Münning | DDR 1987 | 9 min | Puppentrickfilm
Kucki wünscht sich ein Brüderchen. Mutter Kucka gibt ihm ein Ei, das er in das Nest des Pelikans legen soll. Er tut es, bringt aber gleichzeitig das Ei des Pelikans in das Nest der Amsel und deren Ei ins Nest des Storches ...
DIE WINZIG KLEINE MAUS
R: Günter Rätz | DDR 1984 | 8 min | Puppentrickfilm
Die kleine Maus hopst über Stock und Stein, bestaunt Blumen, überwindet Löcher und Hügel, erlebt ein Gewitter und kehrt schließlich müde ins heimatliche Versteck zurück. Sie glaubt stolz, die ganze weite Welt gesehen zu haben.
IM HONIGHAUS
R: Günter Rätz | DDR 1984 | 8 min | Puppentrickfilm
Eine kleine Biene hat es schwer, mit den anderen mitzuhalten. Abends wird sie in eine Blume eingeschlossen und kann nicht rechtzeitig zurückkehren. Sie fürchtet, dass sie ausgeschimpft wird, aber sie bekommt ein Lob, da sie sich so tapfer verhalten hat.
DER FLIEGENDE DINO
R: Werner Hammer | DDR 1973 | 10 min | Zeichentrickfilm
Ein Dinosaurier will wie sein Freund zur Schule gehen, aber der nimmt ihn nicht mit. Also versucht er es allein, gerät dabei aber im Straßenverkehr in arge Schwierigkeiten ...

Erica Jong – Breaking the Wall
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Dokumentation | CH 2022 | 95 min | FSK n.k.A.
R/B: Kaspar Kasics
Erica Jongs erster Roman «Fear of Flying» war 1973 für viele Frauen ein Aufbruch in die Selbstbestimmung. Für viele Männer und für das puritanische Amerika war es ein Tabubruch. Neu war der offene Umgang der Schriftstellerin mit ihrer eigenen Sexualität, mit ihren Bedürfnissen, Sehnsüchten und Frustrationen. Aber auch ihr schonungsloser Umgang mit ihren Ehemännern und Geliebten. Und mit sich selbst. Sie wurde als „weiblicher Henry Miller“ gefeiert – und gleichzeitig verdammt.
Der Zürcher Regisseur Kaspar Kasics zeichnet das Porträt einer erfolgreichen und bis heute aktiven und lebensfreudigen Frau, die sich nicht scheut, Klartext zu reden. Der Film gibt Einblicke in ihr New Yorker Grossstadtleben, in ihre Geschichte, in ihr Engagement für eine junge Generation von Frauen. Und überrascht mit unerwarteten und sehr persönlichen Momenten. verleih
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